Am 29. Mai 2021 bestanden neun unserer Flugschüler ihre Theorieprüfung zum Sportpiloten. Vorausgegangen war ein 63-stündiger Lehrgang der nahezu komplett online durchgeführt wurde. Der Lehrgang umfasst die Unterrichtsfächer Luftrecht, Flugfunk, Technik & Aerodynamik, Meteorologie, Navigation, Verhalten in besonderen Fällen, Menschliches Leistungsvermögen und Pyrotechnik. „Wir schulen normalerweise in den Räumen der Flugschule, jedoch haben wir coronabedingt nicht in Präsenzform unterrichten dürfen. Unser zuständiger Verband, der DULV, hat uns freundlicherweise die Erlaubnis gegeben, den Kurs diesmal online abzuhalten“, erklärt Oliver Hankofer. „Online-Kurse haben natürlich Vor- und Nachteile. Positiv hervorzuheben ist, dass die Teilnehmer keine Anfahrten auf sich nehmen mussten. Außerdem sind die abgehaltenen Präsentationen für alle gut sichtbar am eigenen Bildschirm. Auch kann man sich spontan in der Woche immer mal online treffen, um Themen zu wiederholen. Herausfordernd ist das Unterrichten von praxisnahen Themen, wie zum Beispiel Navigation. Hier zeige ich den Teilnehmern normalerweise in Präsenzform, wie das Kursdreieck angelegt und das Winddreieck gezeichnet wird. Online muss man die doppelte Zeit einrechnen und ist sich dennoch nicht sicher, ob jeder die Schritte nachvollziehen konnte. Hier haben wir dann in Zweier-Lerngruppen nachgeholfen, so dass am Ende dann alle Teilnehmer denselben Wissensstand hatten“, so Hankofer. Friedrich Lüke, kurz „Fitti“, zeigte sich denn auch zufrieden, als er nach dreieinhalb Stunden die Prüfung beendete. Nach Korrektur der Antwortbögen konnte der DULV-Prüfer grünes Licht geben: „Alle Teilnehmer haben bestanden“.
Nächstes Ziel: Flugfunkzeugnis
Die Absolventen haben bereits während des Theoriekurses Einblicke in die Praxisausbildung bekommen und einige Flugstunden absolviert. Mindestens 30 Stunden verbringen angehende Sportpiloten im Cockpit. Fünf Stunden müssen Flugschüler sogar alleine fliegen. Außerdem nehmen die Schüler ab dem 13. Juli an einem Lehrgang zum Erwerb der Flugfunklizenz (BZF) teil. Ein zweiter BZF-Kurs wird am 5. August starten. „Wir legen in den Flugfunkkursen großen Wert auf eine niedrige Teilnehmerzahl. Daher haben wir die Teilnehmer auf zwei Lehrgänge verteilt“, so Hankofer. „Der Erwerb des Flugfunkzeugnisses ist optional, also keine Pflicht. Mit dem Erwerb der Sportpilotenlizenz erhalten die Teilnehmer zwar eine Berechtigung zur Teilnahme am Flugfunk in Deutschland. Mit dem BZF dürfen die Piloten aber zum Beispiel auch in Kontrollzonen einfliegen und erweitern damit ihre Kompetenzen deutlich. Die Teilnahme wird also immer dringend empfohlen. Gefunkt werden kann übrigens komplett auf Deutsch“.